Städte auf Korsika

                   BASTIA

Bastia                            Geo-Daten: 42°42'N     9°27'E         Einwohner: ca. 44.000

Die von den Genuesen gegründete Stadt Bastia ist nicht nur die wichtigste Hafenstadt im Nordosten Korsikas
und das wirtschaftliche Zentrum der Insel, sondern auch eine der wichtigsten Anlegestellen der vielen Auto-fähren und somit auch oft der erste Eindruck von Korsika, den Besucher bekommen.
Anstatt direkt zur gebuchten Unterkunft zu fahren, lohnt es sich hier zu verweilen, denn Bastia ist definitiv einen Besuch wert. Wer früh morgens ankommt ist gut beraten, den nächsten Parkplatz anzusteuern und auf dem Hauptplatz St. Nicolas zu frühstücken. In einem der vielen Cafés, die den Platz säumen, läßt es sich hervorragend auf den Urlaub einstimmen. Unter Palmen beobachtet man den Alltag der Korsen oder  diejenigen, die etwas später ankommen, die Boulespieler. Hier trifft man sich, um sich in den Restaurants und Cafés auszutauschen.
Hinter dem Platz lockt die Altstadt "Terra Vecchia". Ein Bummel durch die engen Gassen könnte beispielsweise beim charmanten Alten Hafen "Port de Plaisance" enden.  Idealerweise in einem Restaurant, von denen es hier
reichlich gibt. Kulturinteressierte finden sicher an der Barockkirche St. Jean Baptiste mitten in der Altstadt Gefallen. Lohnenswert auch ein Besuch der Oper der Zitadelle mit dem Gouverneurspalast sowie der Kapelle Saint Roche.

                                                         CALVI

Calvi                                           Geo-Daten: 42°34'N     8°45'E           Einwohner: ca. 6.000

Calvi ist Hauptort der Balagne, wichtiger Fährhafen, Heimat der Fremdenlegion und (angeblich) Geburtsort von Christoph Kolumbus. Calvi ist aber auch, vor allem im Sommer, eine pulsierende, fröhliche Stadt mit viel Flair, viel Leben und noch mehr Touristen. Hauptanziehungspunkte gibt es einige: zum einen der ca. 5 km lange Sandstrand, der flach abfällt und somit auch für Familien mit Kleinkindern ideal ist. Oder die Zitadelle! Das Wahrzeichen von Calvi ist ein Meisterwerk der Genuesen, das die Altstadt mit ihren engen Sträßchen umschließt. Ein Besuch ist Pflicht! Im Kern der Zitadelle ist der ehemalige Palast der genuesischen Gouverneure, der heute als Sitz der Fremdenlegion dient. In der Rue Colomba soll Kolumbus geboren worden sein. Unterhalb der Zitadelle liegt die Altstadt mit engen, kopfsteingepflasterten Gassen und vielen Boutiquen, Souvenir-, Wein- und Spezialitätenläden.
Die Altstadt bietet Urlaubsambiente pur und wirkt, trotz teilweise überfüllten Straßen, immer sympathisch. Am quirligen Jachthafen gilt "sehen und gesehen werden". In den zahlreichen Bars und Restaurants am Quai kann man gut und gerne einen halben Nachmittag nur mit zuschauen verbringen.
Aus der Distanz betrachtet, beispielsweise vom Strand gegenüber, entfaltet Calvi einen anderen Reiz. Insbesondere in den frühen Morgenstunden oder beim Sonnenuntergang, wenn die Zitadelle in ein rotes Licht getaucht wird, lohnt sich ein Abstecher hierher, um die Bilderbuchlage zu geniessen. Ebenfalls zu besuchen wären die Kirche St. Jean-Baptiste mit der schönen Holzkanzel, das Oratorium St. Antoine, ein kleines Museum sakraler Kunst oder die sehenswerte Kuppel der Kirche St. Marie Majeure.  Von der Wallfahrtskirche Notre-Dame de-la Serra hat man einen großartigen Blick auf Calvi, die Bucht und die umliegenden Berge.





                                                         CORTE

Corte                                          Geo-Daten: 42°18'N     9°9'E            Einwohner: ca. 6.500

Die Universitätsstadt und geographischer Mittelpunkt der Insel Korsika wirkt anfänglich bedrohlich und abweisend. Auf einem Hochplateau gelegen und von hohen, steil abfallenden Bergen umgeben, lag Corte - von 1755 bis 1769 Hauptstadt der Insel - strategisch günstig, um den Verkehr durch das Inselinnere zu kontrollieren.
In Corte schlägt das Herz des Freiheitskampfes, der Wunsch nach Selbständigkeit und Anerkennung der korsischen Kultur. Der Besucher heute ist von der beeindruckenden Bergkulisse begeistert und entdeckt in der malerischen Altstadt immer noch strenge, fast schon feindselige Ecken. Die engen Gässchen und die mit Steinplatten aus Granit oder Schiefer gedeckten Häuser tragen sicher zum eher düsteren Erscheinungsbild bei. Ein Spaziergang entlang der Hauptstrasse Cours Paoli endet jedoch an einem schönen Platz mit gemütlichen Cafés, Bars und Restaurants. Hier lässt sich die Wanderung in das Restonica-Tal, eine Berglandschaft von außergewöhnlicher Schönheit, am besten planen. Alternativ bietet sich die Drei-Seen-Wanderung an, bei der man die drei wahrscheinlich schönsten Bergseen (Lac de Melo, Capitello und Goria) auf einer Tour entdeckt. Und wer in Corte bleiben möchte, dem sei ein Besuch der Zitadelle empfohlen. Auf einem 100m hohen Felsen dient sie, nach einer bewegten Vergangenheit, heute kulturellen Zwecken. Führungen, auch deutschsprachig, Montag-Samstag von ca. Mitte Mai bis Ende September. 
Für Freunde von Napoléon: am Place du Poilu kann man das Geburtshaus Joseph Bonapartes, Bruder von Napoléon und späterer König von Spanien sehen.





                                                         BONIFACIO

Bonifacio                                   Geo-Daten: 41°23'N     9°10'E           Einwohner: ca. 2.900

Bonifacio ist wahrscheinlich die schönste Stadt auf Korsika (vielleicht sogar im gesamten Mittelmeerraum?) und demnach auch die meistbesuchte. Und ein Besuch lohnt, denn alleine die Lage hoch oben auf einem weißen, weit ins Meer ragenden Kreidefelsen fasziniert. Wann stürzt das erste Haus hinab ins Wasser? Eine immer wieder gestellte Frage. 
Bonifacio wurde im Jahr 828 vom toskanischen Grafen Bonifacio di Lucca gegründet, dessen Hauptanliegen es war, eine Befestigungsanlage zu errichten. Im Jahr 1187 gelang es dann den Genuesen, die Stadt zu erobern und noch heute sprechen ein paar der älteren Einwohner einen altertümlichen genuesischen Dialekt.
Schon der Hafen von Bonifacio mit seinen Booten und Jachten, Bars und Restaurants am Quai Comparetti ist ein Postkartenmotiv und lädt zum Verweilen ein. Obwohl man durchaus hier den ganzen Tag verbringen könnte, wäre es schade, denn nach einem kurzen (aber recht steilen) Fußweg gelangt man in die herrliche Altstadt mit mittelalterlichen Häusern, kleinen Plätzen und einem Labyrinth von engen Gassen. Von hier bietet sich immer wieder ein fantastischer Blick über das Meer auf die Straße von Bonifacio und bei guten Sichtverhältnissen sogar bis nach Sardinien in 12 km Entfernung.
Ein paar Treppen weiter und man ist in der Oberstadt. Hier empfiehlt sich eine kurze Pause an der kleinen Kapelle Saint-Roch einzulegen, denn von hier aus hat man vielleicht den schönsten Blick auf den Hafen und über das Meer. Wiederum ein paar Treppen hinauf geht es dann zur Zitadelle, die ebenfalls besichtigt werden sollte. Der Weg führt nun zwangsläufig wieder nach unten Richtung Hafen, wo jede Menge Anbieter von Bootstouren warten. Obwohl unterschiedlich in Preis und Qualität, fährt jede Tour fast ähnliche Routen -entweder um die Landzunge herum, auf der Bonifacio liegt, bis zu den Grotten (Grotte de Sdragonato und Saint Antoine) und dann bis zum "Grain de Sable", einem eigenwilligen Kalkfelsen vor Bonifacio oder alternativ Richtung der Iles Lavezzi, winzige unbewohnte Inseln, auf denen es einige kleine Strände und versteckte Sandbuchten gibt. Wenn das Urlaubsbudget eine solche Tour erlaubt, empfehlen wir sie mitzumachen, insbesondere an sonnigen, klaren Tagen, denn allein schon die Fahrt durch das von Felsen begrenzte Hafenbecken ist beeindruckend.
Und der Abschluß des Besuches? Idealerweise findet er in einem der Hafenrestaurants statt und idealerweise mit einem Teller frischgefangenem Fisch und einem Glas eiskalten Rosé. Wer will kann natürlich auch die Fähre nach Sardinien buchen und am gleichen Tag wieder zurückfahren oder die Nähe der schönen Strände Maora und Santa Manza ausnutzen für eine kleine Badepause.





                                                         AJACCIO

Ajaccio                                       Geo-Daten: 41°56'N     8°44'E         Einwohner: ca. 65.000

Ajaccio ist untrennbar mit dem Namen Napoléon verbunden. Der wahrscheinlich nach Pasqual Paoli berühmteste aller Korsen wurde hier am 15. August 1769 geboren. Sein Geburtshaus in der Rue St. Charles beherbergt heute ein kleines Museum. Auch sonst begegnet man in Ajaccio Napoléon fast überall - Plätze, Denkmäler und Straßen tragen seinen Namen, Souvenirläden bieten sein Konterfei in jeglicher Form an.
Vom Meer aus präsentiert sich Ajaccio hell und freundlich, die Hochhäuser sind dennoch nicht zu übersehen. In der Stadt angekommen überrascht Ajaccio aber positiv. Eine fotogene Altstadt, großzügige und mit Palmen und Platanen bewachsene Plätze, der Jachthafen, noble Boutiquen, ein lebhafter Markt und nicht zuletzt der Sandstrand unterhalb der Zitadelle überzeugen. Ajaccio ist die bedeutendste Stadt der Insel, macht einfach Spaß und noch dazu rühmt sie sich, das mildeste Klima Korsikas bieten zu können. Ein Stadtrundgang auf den Spuren Napoléons ist empfehlenswert, ebenfalls ein Besuch im Palais Fesch, welches eine der größten Sammlungen italienischer Malerei Europas zu bieten hat.
TIPP: Die quirlige und typisch mediterrane Atmosphäre dieser Stadt läßt sich am besten beim Besuch des morgendlichen Marktes auf dem Place César-Campinchi aufspüren. Der duftende und farbenprächtige Markt ist sicher der schönste auf Korsika und für Korsikabesucher ein "Muss".
Wer Zeit hat unternimmt am Abend einen Bootsausflug vom Hafen Ajaccios in Richtung der Iles Sanguinaires. Es ist ein einzigartiges Schauspiel, wenn das Licht der untergehenden Sonne die Felsen blutrot (nomen est omen) färbt. Wer nicht Boot fahren will, fährt mit dem Auto Richtung Pointe de la Parata und läuft in einer viertel Stunde bis zur Spitze des Kaps zum Genuesen Turm und erlebt den eindrucksvollen Sonnenuntergang von hier aus.




                                                         SARTÈNE

Sartène                                      Geo-Daten: 41°37'N     8°58'E           Einwohner: ca. 3.100

"Die korsischste aller Städte", "Hauptstadt der Vendetta", "die traditionellste Stadt Korsikas" - so die Meinungen
zu Sartène. Und alle haben Recht! Sartène ist vielleicht die Stadt auf Korsika, die sich im Laufe der Zeit am wenigsten verändert hat. Im Mittelalter ein kleines Dorf, wurde Sartène im Jahre 1516 von den Genuesen besiegt, die die Stadt mit einem Mauerring umgaben. Außerhalb dieser Mauer durften die Bauern sich niederlassen und gründeten dort das Viertel Borgo, wo heute noch der ärmere Teil der Bevölkerung lebt. Blutige Konflikte zwischen den reichen Familien in der Altstadt und den ärmeren Familien in Borgo brachten Sartène den zweifelhaften - aber durchaus interessanten - Titel  "Hauptstadt der Vendetta" ein.
Heute gibt es keine blutigen Fehden mehr, dennoch wirkt die Altstadt mit ihren schmalen Gassen, steilen Stufen
und holprigen Pflastersteinen eher düster, eng und bei grauem Himmel fast schon beklemmend. Aber faszinierend - und bei menschenleeren Strassen kann man die Fantasie endlos walten lassen. Auf dem Place de Libération (Piazza Porta) laden Cafés zu einer Pause ein. Schaut man den tobenden Kindern und Boulespielern zu, wirkt Sartène fast wieder freundlich.
Lohnend ist der Besuch des Museums für korsische Vorgeschichte, "Musée de Préhistoire et Ethnologie" sowie das große Franziskanerkloster "Couvent Saints-Come-et-Damien". Ausflüge in der Gegend von Sartène führen entweder ins Alta Rocca, eine dünnbesiedelte Bergregion und einzigartiges Wandergebiet mit Macchia, Kastanien- und Eichenwäldern sowie glasklaren sprudelnden Quellen, oder - für Freunde der Menhire und Dolmen - nach Filitosa oder Cauria. Nicht unerwähnt bleiben darf der Wein, denn Sartène und Umgebung haben einige vorzügliche Winzer, die vor allem konstante Qualität bieten. Wer Strände als Ausklang sucht, fährt entweder Richtung Süden nach Tizzano oder Richtung Norden nach Propriano.



                                        PORTO VECCHIO

Porto Vecchio                  Geo-Daten: 41°36'N     9°17'E         Einwohner: ca. 13.000

Porto Vecchio, der alte Hafen, wurde ebenfalls von den Genuesen gegründet und sollte ursprünglich als Festung dienen, um die Sicherung Korsikas zu festigen. Die Lage galt als ideal, da sie wegen dem vorgelagerten Berg vom Meer aus nicht zu sehen war. Heute ist Porto Vecchio sowohl für Fähr- als auch Kreuzfahrtschiffe der drittgrößte Hafen der Insel.
Die Stadt ist lebendig und quirlig und gilt, wahrscheinlich zu Recht, als "exklusivste" Stadt Korsikas. Nach dem Motto "sehen und gesehen" werden bieten Bars, Cafés, Restaurants und Diskotheken dazu beste Möglichkeiten. Ein gewisses Flair durch das Jacht-Publikum kann auch nicht verleugnet werden.
Das Publikum wird hauptsächlich von den schönen Stränden angelockt. Namen wie Palombaggia, Santa Giulia,
Rondinara, Golfo di Sogno, Cala Rossa und Saint Cyprien ziehen ein internationales Publikum fast magisch an. Insbesondere im August ist Porto Vecchio mehr als überlaufen, die Straßen blockiert und die Bettenkapazitäten
nahezu ausgeschöpft. Dennoch strömen die Besucher immer wieder hin. Boutiquen, Souvenirläden und ein breites Angebot an korsischen Spezialitäten aller Art beherrschen die Innenstadt. Sehr schön, wenn auch ziemlich teuer, ist das Café Le Bel Ombra am Hauptplatz, Place de l' Eglise, unter den Ästen eines alten Baumes.
Interessant auch die alte Stadtbefestigung, die teilweise noch erhalten ist und imposant der Blick über den Golf von Porto Vecchio vom alten Stadttor aus.
Kurzum - wer tagsüber schöne Strände und nachts das pulsierendes Leben sucht, ist hier genau richtig.


Die Regionen Korsikas

Cap Corse          > Halbinsel nördlich von Bastia und Saint Florent. Gute Weingegend.
Nebbio               > Das Küstengebiet zwischen Saint Florent und der Désert des Agriates.
Casinca              > Küstenstreifen südlich von Bastia.
Castagniccia      > Waldgebiet mit überwiegend Kastanienbäumen südlich von Bastia. Ein Besuch lohnt.
Plaine Orientale > Ebene zwischen Prunete und Solenzara (auch Costa Serena genannt). 100 km Strand!
Fiumorbo           > Bergregion zwischen der Ostküste und dem Monte Renoso.
Balagne              > der "Garten Korsikas" - das Gebiet zwischen Meer und Bergen und Calvi und L'Ile Rousse.
Niolo                   > die Region im nördlichen Teil der Insel mit den höchsten Bergen.
Cortenais           > Region um Corte im Inselinneren.
Cinarca               > das Küstengebiet nördlich von Ajaccio.
Prunelli               > zwischen Bastelica und der Küste südöstlich von Ajaccio.
Taravo               > Region nördlich von Propriano.
Sartenais           > Region und Umgebung von Sartène. Gute Weingegend
Alta Rocca         > die südliche bis zentrale Bergregion zwischen Sartène und dem Monte Incudine.
L' Extrème Sud > Porto Vecchio, Figari und Bonifacio. Gute Weingegend






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