Eine Inselrundfahrt auf Korsika

Von Norden nach Süden und dann wieder nach Norden. Und dabei die Abstecher nicht vergessen! Wer viel Zeit mitbringt, entdeckt und erlebt auch eine ganze Menge. Am Anfang steht jedoch die klassische Frage: links- oder rechtsherum? Beide Varianten haben ihre Vorteile, destimar empfiehlt eine Rundfahrt im Uhrzeigersinn. Warum? Bei dieser Variante werden die Eindrücke gesteigert und erreichen ihren eigentlichen Höhepunkt im Garten Korsikas - der Balagne. Die meisten Korsika-Gäste beginnen Ihre Rundreise am Hafen von Bastia und fahren recht zügig entlang der weniger spannenden Ostküste, wobei es hier durchaus viele gute Möglichkeiten gibt, eine kleine Badepause einzulegen.

 

                                        
                                                                   Ein erster Eindruck

Ein lohnender Ausflug führt in das Waldgebiet der Castagniccia, wo inzwischen mehr freiweidende Schweine als Menschen wohnen. Die Castagniccia strahlt eine herrliche Ruhe aus, von den kleinen Weilern bieten sich wunderschöne Blicke bis zum Meer. Die sanften grünen Hügel der Castagniccia laden ein, entdeckt zu werden. Mit dem Auto fährt man auf schmalen, kurvenreichen Straßen, die sich zwar nicht immer im allerbesten Zustand präsentieren, aber ohne Probleme befahrbar sind – auch mit schweren deutschen Autos! Gut möglich, dass man bei 60-minütiger Fahrt kein anderes Fahrzeug trifft, dafür sind Begegnungen mit freilaufenden Kühen und Schweinen an der Tagesordnung. Die Dörfer der Castagniccia strahlen eine sagenhafte Ruhe aus. Dies liegt nicht nur daran, dass viele Dörfer und Weiler ohnehin fast schon menschenleer sind, sondern eher an ihrer Lage, hoch oben in den Bergen, meist mit Weitblick über die Ebene bis zum Meer. Besonders interessant sind Morosaglia (Geburtsort von Pasquale Paoli), Rapaggio (hier wird das korsische Wasser Orezza abgefüllt), Poggio Mezzana (an der Mauer bei der Bushaltestelle sitzen, den Blick und die Ruhe geniessen) und Cervione (alter Marktort mit Gassen, Plätzen, Cafés und Bars). In Cervione beginnt auch die Panoramastrasse D330, besser bekannt als die „Corniche de la Castagniccia“. Diese führt u.a. an San Nicolao vorbei und kurz danach beim Wasserfall Ucceline mit guten Bade- aber begrenzten Parkmöglichkeiten.

 

                                                                 
                                                                          Die Castagniccia mit Weiler Orneto

Die Schnellstrasse an der Ostküste ist gut ausgebaut und führt an Ghisonaccia vorbei bis Solenzara (wer sich erfrischen möchte, für den gibt es schöne Badegumpen im Fluß 'Solenzara' im Seitental Richtung Zonza). Zwischen Solenzara und Porto Vecchio bietet auch die Ostküste Abwechslung, die Strände werden schöner, das Wasser türkisfarbener. Porto Vecchio, der „alte Hafen“, ist lebendig und quirlig und gilt, wahrscheinlich zu Recht, als "exklusivste" Stadt Korsikas. Nach dem Motto "sehen und gesehen" werden bieten Bars, Cafés, Restaurants und Diskotheken dazu beste Möglichkeiten. Das Publikum wird aber hauptsächlich von den schönen Stränden angelockt. Namen wie Palombaggia, Santa Giulia, Rondinara, Golfo di Sogno, Cala Rossa und Saint Cyprien ziehen ein internationales Publikum fast magisch an. Insbesondere im August ist Porto Vecchio mehr als überlaufen und die Straßen nahezu blockiert. Boutiquen, Souvenirläden und ein breites Angebot an korsischen Spezialitäten aller Art beherrschen die Innenstadt. Sehr schön, wenn auch ziemlich teuer, ist das Café "Le Bel Ombra" am Hauptplatz, Place de l' Eglise, unter den Ästen eines alten Baumes. Interessant auch die alte Stadtbefestigung, die teilweise noch erhalten ist und imposant der Blick über den Golf von Porto Vecchio vom alten Stadttor aus. Im Landesinneren bietet das Bavella-Massiv gute Ausflugsmöglichkeiten mit Picknickstellen auf Felsen und Blick inklusive oder auch - für den Aktiven - Tageswanderungen und Spaziergänge - Näheres dazu  hier >> 

 

                         
  
                                          Das Bavella-Massiv

Ein Besuch von Bonifacio ist ein "Muss". Da es hier einiges zu sehen und zu unternehmen gibt, sollte man genügend Zeit mitbringen. Und wer will, kann auch eine Tagestour nach Sardinien buchen. Im Süden angekommen beginnt die Rückreise entlang der abwechslungsreichen Westküste. Sowohl in Sartène als auch in Ajaccio hält man an. Die Küstenstrasse macht richtig Laune und bietet immer wieder spektakuläre Blicke über die Landschaft und entlang der Küste. Einen der spektakulärsten genießt man von oben auf dem Bocca San Bastiano über den Golf von Sagone. Die Inselumrundung führt von Cargèse nach Porto über Piana und die Calanche, eines der berühmtesten Naturphänomene und meistbestaunte Felslandschaft Korsikas. TIPP: Frühmorgens und am Spätnachmittag präsentieren sich diese bizarren Felsformationen am imposantesten - die Lichtverhältnisse sind einmalig schön, die Ausblicke auf das Wasser fantastisch.



                                                                 
                                                                             Die Calanches

Von hier ist es nur ein Katzensprung nach Porto, es folgt ein Höhepunkt nach dem anderen. Porto, eingerahmt von senkrecht aus dem Meer steigenden Felswänden und überragt vom fast 1300m hohen Capu d' Ortu, lässt sich recht schnell erkunden, bis es weiter nach Galéria geht. Vorher sollte man aber noch die Universitätsstadt Corte besichtigen. Alleine die Fahrt nach Corte ist landschaftlich lohnenswert, die kurven- reiche Straße führt über Evisa bis auf den Col de Vergio (1.477m), durch den Fôret de Valdu Niellu bis nach Calacuccia und dann nach Corte. Diese Strecke wird in der einschlägigen Literatur als Straße mit außerordentlich schöner Landschaft bezeichnet. Und das stimmt! Corte ist ein beliebter Ausgangspunkt für Ausflüge im korsischen Hochgebirge rund um den Monte Cinto. Ebenfalls empfehlenswert ist eine Fahrt entlang dem Fluß Restonica und ein anschließender Spaziergang bis zum Lac de Melo. Galéria ist recht bescheiden, das nahegelegene Fango-Tal aber bietet Erfrischung par excellence. Herrlich große Badegumpen eignen sich zum planschen und schwimmen. Das frische Wasser ist eine willkommene Abwechslung zum Salzwasser, die runden Felsen am Ufer sind als Bräunungsplattform ideal. Obwohl es recht schwer ist, sich von diesem schönen Ort wieder loszureißen, geht die Fahrt weiter Richtung Norden. Calvi fordert einem auf zu bleiben. Und das tut man gerne, denn mit seinem weißen Sandstrand, quirligen Hafen, geschichtsträchtiger Zitadelle sowie schnuckeliger Altstadt mit engen Gassen und Läden ohne Ende, bietet der Bilderbuchferienort Calvi etwas für jeden. Hübsch auch das Dorf Calenzana im Hinterland.



                                               
                                                                          Willkommen in Calvi

Weiter Richtung Norden fährt man an Lumio vorbei und erreicht Algajola. Der Strand hier eignet sich für einen faulen Badetag, am Abend findet dieser Ausklang in einem der hübschen Restaurants am Ort oder, als Alternative, in einem der Dörfer im Hinterland, z.B. Pigna oder Aregno. Auf dem Weg nach L'Ile Rousse sollte man die Küstenstrasse verlassen und Sant' Antonino besuchen. Der "Adlerhorst der Balagne" mit seinen malerisch engen und kopfsteingepflasterten Gassen gilt als schönstes Dorf Korsikas, bietet weitreichende Blicke über die Ebene bis zu den Bergen bzw. dem Meer und genießt eine wahrhaftig spektakuläre Lage oben auf dem Berg. L'Ile Rousse selbst ist inzwischen ein beliebter Ferienort. Zu Recht, denn die vielen Läden, der überdachte Markt, die Cafés und Restaurants, die Strandpromenade sowie der schöne Sandstrand begeistern. Man fühlt sich hier einfach wohl. TIPP: Frühstück im Café des Platanes - Frühstück wie es immer sein soll!



                           
                              Strandpromenade von L' Ile Rousse

Verlässt man L'Ile Rousse, führt der Weg über die Désert des Agriates bis nach Saint Florent. Früher ein quirliges Fischerdorf, ist Saint Florent heute mit seinem Jachthafen, Boutiquen und unzähligen Restaurants ein Ferienort in traumhafter Lage mit malerischer Hintergrundkulisse. Ein Besuch hier endet vielleicht im Café am Hauptplatz als Zuschauer einer der vielen Boule-Spiele. Bevor man die letzte Etappe, das Cap Corse, in Angriff nimmt, sollte man das kleine Dorf Patrimonio besuchen. Patrimonio ist inzwischen bei Weinkennern weltweit zum Begriff geworden. Ein Besuch einer der Weingüter kann nicht schaden, welches ist egal - sie sind alle gut! Die Strasse schlängelt sich nun die Westküste vom Cap Corse entlang, an Nonza mit seinem schwarzen Strand, Canari, Pino und Morsiglia vorbei, bis man endlich Centuri-Port erreicht. Und hier, im kleinen Fischerhafen, kann man die Inselrundfahrt in Ruhe noch einmal Revue passieren lassen. Am besten im Restaurant direkt am Wasser, mit frischem Fisch auf dem Teller und eiskaltem Rosé im Glas. Währenddessen beobachtet man die Fischer bei der Arbeit und bereitet sich auf die letzten paar Kilometer entlang der Ostküste des Caps bis nach Erbalunga vor. Hier noch einen letzten Kaffee, bevor es dann wieder Richtung Bastia und den Hafen geht.



      
  Centuri Port







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