Brocciu, Canistrelli, Coppa & Pastis!

Schon die Namen lassen das Wasser im Munde zusammenlaufen. Einige korsische Delikatessen (bei weitem nicht alle) werden hier beschrieben bzw. empfohlen. Aber frei nach dem Motto "probieren geht über studieren" raten wir dringlichst zu einem Restaurantbesuch. Es lohnt sich!

     Aperitiv
Der klassische Aperitiv ist nach wie vor der Pastis. Ob "Casanis", "51" oder "Ricard" der bessere Pastis ist, darüber streiten sich die Experten noch. Einfach alle mal probieren, dabei nicht allzuviel Wasser ins Glas einschenken. Alternativ hierzu bietet sich der Cap Corse an, ein Kräuterlikör aus Früchten und Kräutern der Insel. Inzwischen erfreuen sich einige süße Liköre wie Cédratine sowie der parfümierte Myrtenlikör (Murtellina) und der Kastanienlikör (Castagnja oder Liqueur de Chataigne) großer Beliebtheit. In privaten Kreisen bietet man sich gerne einen selbstgemachten, recht süß-schmeckenden Vin d'orange an. Und wer lieber bei Bier bleibt, dem empfehlen wir das korsische Bier Pietra,
das aus dem Mehl von Edelkastanien und nicht aus Getreide gebraut wird.



                           
                                                        Kräuterliköre

     Vorspeisen
Dank der lokalen Zutaten sind korsische Gerichte sehr charakteristisch. Empfehlenswert die Suppa corsa, eine deftige Bohnensuppe, die mit Kartoffeln, Zwiebeln, geräuchertem Speck und Kichererbsen zubereitet wird. Und wem das zu deftig erscheint, der beginnt mit Cannelloni al brocciu, mit Schafskäse gefüllten Nudeln, die im Ofen gebacken und mit Tomatensoße serviert werden. Eine Wurstplatte Charcuterie corse bietet sich ebenfalls als Vorspeise an. Weil korsische Schweine noch frei herumlaufen dürfen und sich von Naturfutter ernähren, besitzt ihr Fleisch einen unverwechselbaren guten Geschmack. Gereicht werden Lonzu (geräucherter Lachsschinken), Coppa (Rollschinken), Figatellu (Schweineleberwürstchen) und Prizuttu (Schinken). Die Paté de Merle (Amselpastete) wurde inzwischen verboten. Man findet sie aber doch immer wieder und ein Versuch ist durchaus lohnenswert, denn sie schmeckt mit frischem Brot wirklich gut. Oder lieber doch nur ein Salat? Dann sollte es wenigstens ein Salade de chèvre chaud sein. Salatblätter werden mit Balsamicoessig besprüht und mit Brotstücken gereicht, auf denen man zuvor Ziegenkäse geschmolzen hat. Manchmal träufelt man auch warmen Kastanienhonig darüber......


                                                                                 
                                                                                                       Charcuterie corse

     Hauptspeisen: Fleisch & Fisch
Korsisches Fleisch schmeckt einfach gut! Agnellu (Lamm) wird oft gegrillt, mit Kräutern gewürzt und mit gekochtem Paprika, Zwiebeln und Tomaten serviert. Cabri (Zicklein), hierzulande weniger bekannt, ist Pflicht. Ob als Braten oder Ragout schmeckt es köstlich. Ebenfalls gilt Kaninchen (Lapin), vor allem im Landesinneren, als delikate Spezialität. Cingale oder Sanglier (Wildschwein) wird in Cognac, Rotwein und Kräutern mariniert und mit Kastanien und/oder Fenchel zubereitet. Als Eintopf empfehlen wir Stifatu, in dem verschiedene Fleischsorten mit Zwiebeln, Tomatensoße, Oliven und vor allem Rotwein zusammen gekocht werden.

 

                             
                                                           Stifatu

Natürlich gehört auch Fisch zu den Spezialitäten einer Inselküche. Auf Korsika wird Fisch fangfrisch zubereitet, teilweise mit ganz ungewöhnlichen Geschmackskombinationen. Die klassische Fischsuppe, Aziminu, wird ähnlich einer Bouillabaise zubereitet, allerdings wird der Fisch oft auf einem Teller getrennt von der Brühe serviert. Eine im Ofen mit Olivenöl zubereitete Meerbarbe wird mit einer Soße aus Zwiebeln, Fenchel und Olivenöl serviert und heißt Rouget au fenouil. Ansonsten wird Fisch meist gegrillt - Seebarsch (Loup), Goldbrasse (Dourade), Meerbarbe (Rouget) oder auch Muscheln (Moules oder Palourdes), Garnelen (Crevettes roses), Krebse (Squille) und Seeigel (Oursins - werden meist roh gegessen) gehören zur Spezialität der korsischen Küche. Im Landesinneren genießt man frische Bachforellen (Truite). Und wer nach Langusten (Langouste oder arigosta) sucht, findet korsische Exemplare entweder in Bonifacio oder am Cap Corse - wenn überhaupt. Die meisten Langusten werden inzwischen (u.a. aus Kuba) importiert.



                                                                                
                                                                                                                   Oursins

     Nachspeisen
Nachspeisen auf Korsika sind eine schmackhafte Mischung aus traditionellen Nahrungsmitteln und delikaten Aromen. Viele Nachspeisen werden mit Brocciu (Frischkäse) und Kastanienmehl zubereitet. Am häufigsten findet man den Torta castagna auf der Speisekarte - eine aus Kastanienmehl, Vanillezucker, Milch, Mandeln, Haselnüssen, Rosinen und Grappa zubereitete Kuchenart. Ebenso häufig werden Fritelli oder Beignets serviert, kleine Krapfen aus Kastanienmehl, die in Olivenöl gebraten und mit Brocciu gereicht werden. Fiadone ist eine Spezialität aus Milch, Mehl, Brocciu, Zucker, Eiern und Orangenblüten. Ob warm, kalt oder gar flambiert passt sie hervorragend als Abschluss eines jeden Mahles. Wer Käse vorzieht, genießt eine breite Palette an einheimischen Käsesorten - von äußerst würzig bis mild (auch im Duft). Ob Ziegenkäse (Fromage de chèvre) oder Schafskäse (Fromage de brebis), die Auswahl ist groß. Die bekannteren Schafskäse heißen: ghisonaccia, fiumorbu, niolo, orezzincu und balaninu und geben somit auch Auskunft über ihre Herkunft. Und wer mal einen Casjiu merzzu ("verdorbenen Käse") angeboten bekommt, sollte besser nicht wissen, warum dieser eine absolut korsische Delikatesse ist. Mehr wird hierzu nicht verraten!



                                                        
                                                                   Fromage de brebis & chèvre


     Digestiv
Als unverzichtbar gilt der sogenannte "pousse-café", entweder ein Schnaps (Eau de vie) aus Kräutern der Macchia oder ein Marc. Zum Schluß noch einen Café, am besten klein, heiß und stark (Café serré).

   


  Bon Appetit!








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